Wir machen mehr als "nur" HundeErziehung... - verfasst von Liliana

Viele Hunde sind ausgewachsen, auf den ersten Blick "fertig in ihrer Entwicklung" und "erwachsen"... verhalten sich dennoch wie Welpen oder Junghunde. Sie bleiben in ihrem Kopf unreif und werden nicht "erwachsen".

 

Ablenkungen, Ausweichen oder Tauschen (gib mir deins, ich geb dir was besseres) sind nicht zielführend! Die Natur bietet keine "Deals". Und wenn ich meinen Hund (in meinem Denken) vermenschliche, dann "kommunizieren" wir aneinander vorbei.

 

Würdest du einen Chef ernst nehmen können, der sich für dich zum Clown macht, damit du ihn beachtest? Würdest du solch einem Chef dein Vertrauen entgegen bringen? Wärst du von seiner Kompetenz überzeugt? Als Kind mag es vielleicht noch spassig sein. Aber, würdest du in solch einem Umfeld lernen können, deine Persönlichkeit entwickeln, sicher und selbständig werden können? Wohl kaum...  

Konditioniertes Lernen und soziales Lernen werden nicht in den gleichen "Schubladen" abgelegt. Wenn der Stresspegel, sprich der Aussenreiz zu hoch wird, wenn sich ein Bausteinchen der konditionierten Abfolge verschiebt, dann lässt sich diese "Schublade" nicht mehr öffnen.

Kennst du Prüfungsangst? Du weisst, dass du gelernt hast, du weisst, dass du es kannst... im Stress ist alles weg, in einer Hirn-Schublade eingeschlossen, der Schlüssel irgendwo...

Du bist mit deinem Hund an einer Prüfung. Ihr habt geübt, alles lief wunderbar... an dem Tag seid ihr an einem neuen Ort, in der Ferne ein Ballern von einem Schießstand, auf dem Gelände eine komische Tonne... du weisst was ich meine...

 

Wenn die sozialen Absprachen zwischen mir und meinem Hund klar geregelt sind, wenn die Grenzen fair vermittelt WERDEN (permanent), die "Tabu's" gesetzt und geklärt sind, wenn ich in meinem Verhalten konsequent bin (nicht vollständig)... dann kann die Welt um uns aus den Fugen kippen und wir sind immer noch im gemeinsamen "Raum" und "verbunden" unterwegs. Die VerBINDUNG und Nähe zeigen sich in der Distanz. Die soziale Nähe wird nicht in Metern gemessen!

 

Sicherheit, Vertrauen, innere Reife, erwachsene Persönlichkeit und Selbständigkeit können so entstehen und gefestigt werden. Die Basis einer sozialen Verbindung führt zur grösstmöglichen Freiheit, damit dein Hund wirklich Hund sein darf und auch kann.

 

Soziales Lernen ist das Lernen nach genetischen Vorgaben, die im Verhaltenskodex des Hundes verankert sind. Es beginnt mit der Basis-Beziehungs-Arbeit mit deinem Hund.

 

Wie oft melden sich verzweifelte Hundehalter bei uns mit Sätzen wie...

  • ich will, dass mein Hund nicht ständig an der Leine zerrt...
  • ich will, dass mein Hund keinem Fahrrad oder Auto hinterher rennt...
  • ich will dass mein Hund keine Fussgänger oder andere Hunde verbellt...
  • ich will, dass mein Hund kommt, wenn ich ihn rufe...
  • ich will, dass mein Hund nicht zu allen Leuten/Hunden hin rennt...
  • ich will, dass mein Hund nicht alles, was auf dem Boden liegt, zusammen frisst...

Viele wollen ein Training, um dieses oder jenes Problem weg zu trainieren. DAS GIBT ES BEI UNS NICHT!!!

 

Bei uns lernen du und dein Hund (aber vor allem DU)...

  • den entspannten Umgang im Alltag (nicht auf dem Hundeplatz)...
  • die Fragen deines Hundes zu erkennen und diese in der Sprache deines Hundes zu beantworten...
  • Entspannung und Verbundenheit in nicht alltäglichen Situationen...

Wir bieten KEIN AntiJagdTraining, wir bieten auch keine "Desensibilisierung" für LeinenRambos, etc.

 

Warum nicht?

Weil die Ursache tiefer liegt. Mein Hund zeigt dieses (Fehl-)Verhalten nur, weil bereits im Vorfeld verpasst wurde, "seine Fragen" adäquat zu beantworten.

 

Ein Vergleich, der ein wenig hinkt und doch verständlich ist... ich erwarte nicht von meinem Kind, dass es Algebra beherrscht, das kleine 1x1 jedoch noch nicht kann.

 

Oft sind uns die kleinen Dinge im Alltag nicht so wichtig, es funktioniert ja oder wir übersehen sie. Aber in den unerwarteten, gefährlichen oder plötzlich auftauchenden Situationen, dort soll es funktionieren.

 

Wir beginnen an der Basis... altersgerecht, ehrlich, fair, mit viel Sinn für Details, in der Sprache des Hundes, ohne Bestechung oder faule Deals und ohne "Hilfsmittel". Wir lernen unsere Hunde zu lesen und ihre Fragen in ihrer Sprache zu beantworten. Unsere Hunde "lesen" uns und "kommunizieren" permanent mit uns. Was für uns oft ein lebenslanger Prozess ist, wurde unseren Hunden bereits in die Wurfkiste gelegt.

 

Der Weg des sozialen Lernens, der sozialen VerBINDUNG ist die spannendste Reise überhaupt. Es ist die Reise, die Deine VerBINDUNG zu Deinem Hund verstärkt/vertieft. Die Verbundenheit über Vertrauen, Verlässlichkeit und Sicherheit und nicht über die Kontrolle mit der Leine.

 

Klare Absprachen - was ist mein, was ist dein, was ist unser... Potenziale leben, ohne sie durch eine Ausbildung vorzugeben oder einzuschränken. Innere Reife und Selbständigkeit. Achtsamkeit, gegenseitiger Respekt und Vertrauen.

Persönlichkeit trifft Persönlichkeit in der jeweils eigenen Freiheit.