Gedanken zur Trainerausbildung PSH sport

Auszug aus der Abschlussarbeit von Nina Kroll

Mantrailing ist TEAM Arbeit

Mantrailing bedeutet für mich Beziehungsarbeit - das gemeinsame Lösen von Aufgaben und das dadurch wachsende, gegenseitige Vertrauen stellt die Verbindung zwischen mir und meinem Hund auf eine ganz neue Basis, Sucherfolge stärken das Selbstbewusstsein meines Hundes und faszinieren mich.

Der Geruchssinn meines Hundes überrascht mich durch seine aussergewöhnliche Leistung.

 

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Eine Spur zu verfolgen wirkt im Laufe des Trainings für meinen Hund selbstbelohnend, gemeinsam mit mir etwas zu tun, ist dabei ein starker Motivator. Die Qualität der Beziehung zwischen meinem Hund und mir während der Arbeit ist eine ganz besondere. Feedback, Vertrauen und Teamarbeit sind für meinen Hund äusserst wertvoll.

 Aber die körperliche Bewegung und die geistige Auslastung sind nur ein Teil dessen, was mein Hund benötigt. Genauso wichtig ist die Geborgenheit einer klaren Führung; und eine stringente, direkte Kommunikation ist die Basis dafür, dass sich mein Hund im sozialen Gefüge integrieren kann. Mein Hund möchte definitiv keinen Kumpel, er will einen Chef, einen, der ihm Sicherheit und Geborgenheit bietet.

Denn er lebt nicht in unserer Welt, zumindest nicht gedanklich. Er lebt in seiner eigenen - und diese ist hunderttausend Jahre alt und diese Gesetze sind immer noch die Gleichen.

Ich lerne meine eigene Körpersprache zu erkennen, zu steuern und mit dem richtigen Timing effektiv einzusetzen, und in diesem Zusammenhang lerne ich die Körpersprache und Signale meines Hundes korrekt deuten zu können. 

 

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Dafür muss ich die Sprache meines Hundes verstehen und richtig deuten um ihm ein überlegener und guter Rudelführer zu sein. Denn nur so bin ich in der Lage unerwünschtes Verhalten im Ansatz zu erkennen und es zu beenden, bevor es ausgeführt werden kann. Ich lerne die Gemütsverfassung reflexartig und sicher zu erkennen und auszuwerten und die Sprache des Hundes zu beherrschen, wie meine eigene. Des Weiteren begreife ich, dass es wichtig ist, die Bedürfnisse meines Hundes zu kennen und gebe ihm die Sicherheit, die er zum Leben braucht.

Hunde sind keine Demokraten, sondern kommen aus streng hierarchischen Sozialstrukturen. Aus diesem Grund versuche ich Autoriät und Schutz auszustrahlen, um den Platz des Chefs einzunehmen, ich gebe ihm klare Regeln und setze diese geduldig aber konsequent durch und weise ihm seinen Platz in meinem Rudel zu. Um wirkungsvoll belohnen oder bestrafen zu können, muss ich eine entsprechende Stellung gegenüber meinem Hund haben. Nur so ist eine zuverlässige Zusammenarbeit gewährleistet.

Aber natürlich ist es im Umgang mit Hunden mit noch so viel Können und Wissen allein nicht getan. Man muss ein Gefühl für seinen Hund haben. Ein Gespür. Ich muss seine Sprache sprechen wollen und seine Gedanken verstehen. Er ist ein lebendiges, fühlendes Wesen. Meine Hunde sind in der Lage, an mein Innerstes zu rühren und helfen mir, die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu erkennen. Die Freundschaft, die Liebe, die Aufrichtigkeit und die Fürsorge.

Der  Wunsch ein Tier zu halten, entspringt einem uralten Grundmotiv - nämlich der Sehnsucht des Kulturmenschen nach dem verlorenen Paradies (Konrad Lorenz)


Herzlichen Dank Nina für Deine in Worte gefassten Gedanken! Du sprichst mir aus der Seele und bringst auf den Punkt, was mir am Herzen liegt, in der Trainerausbildung zu vermitteln!